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Ausstellungen

Torsten Renner

Historische Sammlung

Die Historische Sammlung dokumentiert als Prolog die wechselvolle Geschichte der historischen Einrichtung, beginnend vom 17. Jahrhundert bis zur heutigen Nutzung der Klosteranlage als Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung.


Das Benediktinerkloster Banz wurde um 1070 gegründet und war bis zur Auflösung 1803 durch den Kurfürst von Bayern fest in der Hand des Traditionsordens. Im 18. Jahrhundert erfuhren die Benediktiner eine unvergleichliche Blütezeit, in der Kloster Banz als ein Zentrum der Wissenschaft galt. In dieser Zeit gingen aus Kloster Banz berühmte Gelehrte und Künstler hervor. Mit der Säkularisation 1803 endete diese Zeit abrupt. Das Kloster verlor an (über)regionaler Bedeutung. Das Inventar des Klosters, wie die umfangreiche berühmte Gemäldesammlung und Bibliothek wurden zum größten Teil versteigert oder ging in den Besitz anderer Einrichtungen auf.


1814 kaufte der Wittelsbacher Herzog Wilhelm in Bayern (1752–1837) für sich und seinen Enkel, den späteren Herzog Maximilian in Bayern (1808–1888), Kloster Banz als fortan kurfürstlich mondäne Sommerresidenz.


Nach dem ersten Weltkrieg verpachteten die Wittelsbacher Kloster Banz an Trappisten und die Einrichtung wurde wieder zu einem Kloster. 1933 erwarb der bis dahin letzte Orden, die Gemeinschaft von den Heiligen Engeln, die Klosteranlage, die 1979 in einem maroden Zustand von der Hanns-Seidel-Stiftung erworben wurde. Im Zug umfangreicher denkmalgerechter Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurde das Bildungszentrum Kloster Banz am 22. April 1983 eröffnet.

Torsten Renner

Petrefaktensammlung

Die Petrefaktensammlung (Fossiliensammlung), gehört zu einer der ältesten paläontologischen Ausstellungen in Bayern. Die historische Sammlung wurde in den Jahren 1814 und 1857 vom Juristen Carl Theodori (1788–1837) und dem katholischen Geistlichen Augustin Geyer (1774–1837) in Kloster Banz konzipiert und wissenschaftlich kuratiert.


Zahlreiche in den Gegend um Kloster Banz gefundene Fossilien, wie Ammoniten und Belemniten, Fischsaurier, Flugsaurier, Fische, Seelilien und Meereskrokodile repräsentieren einen visuell greifbaren Querschnitt der Flora und Fauna im Meer der Jurazeit in Süddeutschland vor rund 200 Millionen Jahren.


Das zentrale Ausstellungsobjekt der Petrefaktensammlung bildet ein im Jahre 1842 in Unnersdorf am Main gefundener 2,10 m langer Ichthyosaurierschädel (Temnodontosaurus), der bislang größte seiner Art in Europa. Diesem beeindruckenden Exponat widmete der Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel (1826–1886) zwei Gedichte, in denen er seine Faszination dem Ausstellungsobjekt gegenüber in Worte auf Papier brachte: den „Bericht vom Meerdrachen“ und „Der Ichthyosaurus“.

Torsten Renner

Orientalische Sammlung

"Schon längst nährte ich den sehnlichsten Wunsch, den heiligen Boden jenes Landes zu betreten, dass die Wiege unserer Religion, das Vaterland unseres Erlösers war. Doch nicht dies allein war es, was mich zu dieser Reise bewog. Es trieb mich ein unwiderstehliches Gefühl, ein nicht zu besiegendes Drängen aus der ewigen Einförmigkeit des bis zur Unbequemlichkeit bequemen Alltagslebens, bei welchem man nicht mehr lebt, sondern nur vegetiert".


Mit diesen Worten beschrieb Herzog Max in Bayern (1808–1888), Vater von Elisabeth von Österreich, seine Beweggründe für eine im Jahre 1883 durchgeführte mehrmonatige Reise in den Vorderen Orient. Im Verlauf dieser Reise sammelte er eine Vielzahl an Reiseandenken, die er nach Kloster Banz bringen ließ um sich dort in seiner Sommerresidenz ein Kuriositätenkabinett im orientalischen Stil seiner Zeit einzurichten. Dieses weltweit einzigartige Ensemble, ist heute als Orientalische Sammlung im Museum Kloster Banz der Öffentlichkeit zugängig. Die Ausstellung beinhaltet in ihrer historischen Konzeption neben archäologischen Objekten der altägyptisch-pharaonischen Kulturgeschichte, wie etwa Grabbeigaben und Mumien, auch naturwissenschaftliche Objekte aus dem Bereich der Flora und Fauna, wie etwa ein ca. 4 m langes Nilkrokodil. Des Weiteren zeigt die Ausstellung ethnografische Objekte aus der Zeit des Osmanischen Reiches.