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Künstliche Intelligenz im Alltag
Mensch oder Maschine?

Autor: Karl Heinz Keil

Maschinen ersetzen den Menschen! Diese Angst ist so alt wie die Maschinen und wird durch das Thema "Künstliche Intelligenz" noch befeuert. Nun erzeugt KI auch Texte, Bilder und Videos in guter Qualität. Die Tools sind bezahlbar, von jedermann nutzbar und damit im Alltag angekommen. Es ist Zeit sich mit Begriffen wie "Generative KI" oder "Prompting" auseinanderzusetzen.

Wer sich nicht ganz sicher ist, ob der nachfolgende Text von einem Menschen oder einer Maschine geschrieben wurde, ist nicht unwissend, sondern klug. Gesunde Skepsis ist wichtig. Denn angesichts der Fortschritte von Künstlicher Intelligenz, kurz KI, wird es inzwischen immer schwieriger, menschliche von maschinellen Texten zu unterscheiden. Wer mutmaßt, ChatGPT und Co. produzieren stilistisch holprige und fehlerhafte Texte, irrt. Das mag einer der Gründe sein, warum der Hype um KI 2024 so groß ist. Die vordergründig sichtbaren sprachlichen Entwicklungsschritte sind beeindruckend und offenbaren sich nicht nur den Experten. Dabei ist KI nicht neu. Den Begriff "Künstliche Intelligenz“ gibt es bereits mutmaßlich seit 1955. Doch knapp 70 Jahre später scheint er in unserem Alltag angekommen. KI ist längst kein Thema mehr nur für Nerds und IT-Experten. KI geht uns alle an.

Generative KI

In der aktuellen Debatte wird häufig von generativer KI gesprochen. Aber was ist generative Künstliche Intelligenz?

"Generative Künstliche Intelligenz bezieht sich auf eine Art von KI-Systemen, die in der Lage sind, eigenständig neue Inhalte wie Bilder, Texte oder Musik zu erstellen, die dem menschlichen Schaffen ähneln. Diese Systeme basieren oft auf sogenannten neuronalen Netzwerken, die große Mengen an Daten analysieren, um Muster zu erkennen und neue Inhalte zu generieren. Obwohl generative KI vielversprechende Anwendungen in Bereichen wie Kunst, Design und Kreativität hat, wirft sie auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf Authentizität, Urheberrecht und den potenziellen Missbrauch zur Manipulation von Informationen."

Wer sich über die Anführungszeichen wundert, mag genauer hinschauen und noch einmal lesen. Denn diese Definition stammt nicht vom Autor, sondern von ChatGPT. Es ist die Antwort auf die Frage. bzw. Aufforderung "Ich bin Redakteur bei der Hanns-Seidel-Stiftung und soll einen allgemeinverständlichen Text zu generativer Künstlicher Intelligenz erstellen. Erstelle eine Definition in drei Sätzen!" ChatGPT antwortet in drei allgemeinverständlichen Sätzen. Wer aber der Meinung ist, das sei noch zu lang und zu kompliziert, der möge in ChatGPT eingeben: "Vereinfache die Definition und verwende dazu maximal zwei Sätze!" Das heißt die Frage wird noch einmal spezifiziert und man erhält dieses Ergebnis:

"Generative Künstliche Intelligenz bezeichnet Systeme, die eigenständig neue Inhalte wie Bilder oder Texte erstellen können, ähnlich dem menschlichen Schaffen. Sie basieren auf neuronalen Netzwerken und haben potenzielle Anwendungen in Kunst und Kreativität, werfen aber auch Fragen zur Authentizität und zum Urheberrecht auf."

Erstellt von Neuroflash mit dem Prompt: Erstelle ein Symbolbild für "Generative KI!"

Erstellt von Neuroflash mit dem Prompt: Erstelle ein Symbolbild für "Generative KI!"

Neuroflash

Prompting

Wer sich professionell mit diesem Thema beschäftigt, wird wissen, dass die Frage bzw. Aufforderung an ChatGPT ein sogenannter Prompt ist. Prompts zu formulieren ist eine Fähigkeit, die zu einem eigenen Berufsfeld, dem des "Prompt Engineers" geführt hat. Mit diesem Beruf kann man bei relevanten Unternehmen, speziell in den USA mittlere bis höhere sechsstellige Jahresgehälter beziehen. Je mehr Erfahrung Kandidaten in relevanten Bereichen wie Big Data, IT oder Sprachwissenschaften haben, desto besser ist eine Stelle als „Prompt Engineer“ oder „Prompt Redakteur“ in der Regel bezahlt.

Aber wie funktioniert ein gutes Prompting:

  • Präzise anweisen
  • Kontext verstehen
  • Spezifisch beschreiben
  • Fortlaufendes Feedback geben
  • Kreativ formulieren

Selbstverständlich hängt es aber auch von der Auswahl der richtigen KI-Modelle ab, aber die genannten allgemeinen Regeln gelten für jede KI. Daran erkennt man, warum zumindest aktuell ein gutes Sprachverständnis gefragt ist.

Künstliche Intelligenz - Weiterbildungs-Angebote der HSS

Weil Künstliche Intelligenz in allen Lebensbereichen angekommen ist, widmet sich auch die Hanns-Seidel-Stiftung in vielfältiger Art und Weise diesem Thema. Sei es im politicus 1/2024 oder in unserem Erklärvideo zu Künstlicher Intelligenz. In unserem Themenportal Digitale Welt finden Sie außerdem viele weitere Erklärungen zu Begriffen wie Algorithmus oder Deep Learning. Wer auf der HSS-Veranstaltungsseite nach Künstlicher Intelligenz sucht, bekommt unzählige Treffer.

Beispielsweise hat der Digitalexperte und Journalist Christian Jakubetz zusammen mit der Sprachexpertin Arina Hartlieb ein vierteiliges KI-Seminar-Modul entwickelt: Drei theoretischen Online-Abenden folgt ein Praxiswochenende in Kloster Banz mit vielen Anwendungsbeispielen und Übungen.

Jakubetz empfiehlt allen Menschen aus allen Berufsgruppen die Beschäftigung mit KI. Für ihn ist "KI ist die größte digitale Revolution seit der Einführung des Internet."

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