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Mauretanien
Ein vergessenes Land Arabiens

Obwohl der westafrikanische Wüstenstaat fast dreimal so groß wie Deutschland ist, besitzt er nur ca. 3 Millionen Einwohner und gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.

Händler mit bunten Stoffen auf einem mauretanischen Markt

Händler in Nouakchott

Selbst viele in der Region wissen nicht, dass Mauretanien Mitglied der Arabischen Liga ist. Eines der wenigen Themen, mit denen Mauretanien international Aufmerksamkeit erregt, ist die Sklaverei: Mit bis zu 600.000 Sklaven hat das Land prozentual den höchsten Sklavenanteil weltweit, obwohl Sklaverei offiziell mehrfach abgeschafft und 2007 kriminalisiert wurde.

Im internationalen Kontext spielte die ehemalige französische Kolonie lange Zeit keine Rolle. Seitdem große Eisenerzvorkommen sowie Erdöl, Kupfer- und Goldminen entdeckt wurden, investiert insbesondere China in die örtliche Infrastruktur und schließt umfassende Abkommen mit dem mauretanischen Staat zur Förderung der Rohstoffe ab.Mauretanien gewinnt zunehmend an Bedeutung im Kampf gegen Al-Qaida im Maghreb (AQIM) und gilt in diesem Zusammenhang als wichtiger Verbündeter des Westens. Als sich nach der Selbstverbrennung des tunesischen Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi im Dezember 2010 zunächst das tunesische Volk und anschließend viele weitere Völker in Nordafrika und im Nahen Osten in Massenunruhen gegen ihre Regierungen erhoben, riss die revolutionäre Stimmung auch Mauretanien mit.
Obwohl die ganze Welt auf die Region blickte und akribisch genau die dramatischen Ereignisse in Ländern wie Libyen oder Ägypten verfolgte, schien kaum jemand zu bemerken, dass auch Mauretanien in Aufruhr geriet.

Der folgende Bericht beschreibt die politischen Verhältnisse in Mauretanien, die mauretanischen Proteste während des Arabischen Frühlings und analysiert die Auswirkungen der Unruhen auf das Land.

Der ausführliche Bericht zum Download

Unsere Arbeit in Mauretanien/Marokko

Naher Osten, Nordafrika
Claudia Fackler
Leiterin